Auch wenn die Armut Indiens - zumindest auf dieser Reiseroute nicht so extrem wirkt wie ich erwartete ist diese weiterhin ein vorrangiges Thema.
Allmosen sind auch keine wirkliche Hilfe. Und es kann langfristig auch keinen Sinn machen das Kinder von der Schule fern bleiben nur weil sie mit betteln mehr Geld für die Familie einbringen. Indien ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht mit derzeit 12% Wachstum - Und wenn auch viel davon bei den Multinationalen Großkonzernen hängen bleibt ist eine wachsende Kaufkraft an vielen Stellen sichtbar. Begünstigt in dem Tiefverwurzelten Paradigma der Kastengesllschaft gibt es hier eine sehr scharfe Schere zwischen Wachsender, wohlhabender Mittelschicht und bitterarmer Unterschicht die unglaublich deterministisch ihr Schicksal als Gottgegeben hin nimt. Wer also aus Mitgefühl etwas Geld spenden möchte, sollte dies Lieber den Alten und Behinderten armen, ohne Perspektive, geben. Auf jedenfalls sollte sich jeder Tourist bewusst werden das sich Mahatma Gandhi sicher im Grabe umdrehen würde wenn die Inder ohne uns Touristen nicht zurecht kommen würden...
Oft sieht man am Straßenrand oder gern auch auf den Bahnhöfen Bettler mit herzerweichenden Tränen in den Augen. Wenn man genau hinschaut haben sie immer eine frisch aufgeschnittene Zwiebel in der Hand. Dadurch sie betteln zu ihrer Profession gemacht haben, haben sie auch ein bemerkenswertes schauspielerisches Talent entwickelt. Bitte Versteht meine Meinung nicht als herablassend sondern einfach als eine nüchterne Betrachtung eines nun auch nicht gerade reichen Travellers.
Im Bangalorer Cubbon Park sprach mich ein jugendliches Mädel an und meinte: " Du zahlst jetzt 10 Rupee!" auf meine Frage warum und wofür meinte sie sehr aggressiv: "du zahlst jetzt Bakschisch!". Dies habe ich mit einem klaren No! I don't know why beantwortet und weitergelesen. So nun auch wieder nicht….
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